Liebe tz,
als ich heute Früh beim Schwimmbad ankam, wo du mir mit deinem Kasten eh immer blöd im Weg stehst, so knapp vor dem Eingang und der Treppe, rollte es mir beinahe die Zehennägel hoch, als ich einen kurzen Blick auf dich warf. Auch als Boulevard-Blättchen, vor allem als ein explizit Münchnerisches, solltest du wenigstens das Ur-Münchner Vokabular beherrschen!
Schmankerl für den Zamperl???
Die vier putzigen Spanielwelpen, die ihr Fressi verputzen, sollen wohl darüber hinwegtäuschen, dass du a) keinen blassen Schimmer davon hast, was ein Zamperl ist und b) (vermutlich deshalb) nicht in der Lage bist, es richtig zu schreiben.
Hauptsache, die Überschrift reimt sich, gell? Das hat schon dem Pumuckl immer gefallen. Auf den Artikel ist g’schiss’n.
Du hättest noch die Kurve kriegen können, liebe tz, wenn du einfach den Plural gewählt hättest – „Schmankerln für die Zamperln“ – dann wär‘ das mit dem Genus wurscht gewesen und das Foto hätt‘ ja eh gepasst, weil’s mehrere Wauzis sind (in deinem Jargon, da sagt man doch „Wauzi“, gell? Oder „Fellnase“ oder „vierbeiniger Liebling“ oder irgendso eine Verhundszung von „Hund“?!),
Und selbst die Spanielwelpen waren eher ein Griff ins Klo (nicht optisch, aber inhaltlich).
Das Ur-Zamperl ist nämlich ein Kurzhaardackel, seit den 1980er Jahren wurde er vom Rauhaardackel abgelöst. Gelegentlich gehen auch Vertreter anderer kleiner Rassen oder Welpen als Zamperl durch (aber halt nicht hier in München!).
Ok, vielleicht hast du ja beim Verfassen der vier Worte sogar kurz innegehalten, weil dir irgendwas komisch vorkam, hast einen Blick in den Duden geworfen und bist dabei in der Zeile verrutscht, rauf zu „Zampano“ (der, v.a. der große) oder runter zu „Zander“ (der), von denen „Zamperl“ (das) dort umrahmt ist und die beide maskulin sind.
Kann schon mal passieren. Vor allem bei der thematischen Nähe. Denn der Dackel an sich ist charakterlich unter den Hunden natürlich der große Zampano schlechthin, und was Lebenserwartung, Körperlänge und Raubgelüste angeht, hat er auch durchaus Parallelen zum Zander.

Paradebeispiel eines Münchner Zamperls. Aus der Fotoserie „Ein Bayer auf Rügen“.
Also, Schwamm drüber, liebe tz, aber halt’s künftig etwas schlichter, bastel eine Überschrift wie „Fellnasen-Futter im Fergleich“ (oder, wenn du Alliterationen nicht magst und es denn ein Reim sein muss: „Ist das Futter gesund, freut sich der Hund“), das steht dir besser und gekauft wird dein Blatt heute sowieso wegen des dem Einbruch-Radars.
Beste Grüße,
die Kraulquappe
Tut auch bei wiederholtem Hinsehen, oder gerade dann, immer noch weh. Und Reimen … naja.
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Wenn das Kommissar Veigl und vor allem sein Zamperl Oswald erlebt hätte…
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Hört, hört
oder
lest, lest!
Hier spricht eine Münchnerin!
Nur gut, dass jemand das echte Bayrisch noch beherrscht (und ich schreibe das ohne einer Spur von Ironie)
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Na, ganz so stimmds ned. Des is da Einfluss vom Mo 🙂
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