Ein Top-Song!
Spiegelt in Text, Farben, Rhythmus und Intonation exakt meine Stimmung wider. War nämlich auch ein Top-Tag.
- 7:00 Uhr, für unsere Verhältnisse früh aufgestanden. Um richtig was zu schaffen.
- Entdeckung: Warm ist außer dem Morgenkaffee nichts. Heizung kalt, Wasser kalt. Ich dann auch kalt.
- In Wolldecke gehüllt und mit Heizkissen unterm Hintern mit der Arbeit begonnen.
- Um Punkt 8 Uhr Hausverwaltung zusammengefaltet.
(Das mit den Stadtwerken war eine Lüge. Seit Montag wissen sie, dass der Gasbrenner der Heizungsanlage irreparabel defekt ist, am Dienstag lügen sie einen an, schieben alles auf die Stadtwerke und vertrösten einen, gestern ist der geizigen Hausbesiterin dann klar geworden, dass man den Brenner nicht mehr reparieren kann, also hat sie den billigsten Ersatzbrenner auftreiben lassen, der seit heute Morgen um 9 Uhr von einem Stümper eingebaut werden soll. Stümper deshalb, weil der Typ entweder Pause macht und raucht oder zum Baumarkt fährt, weil irgendein Teil fehlt.) - Kurze Konsultation des Tierarztes als Kreislauf-In-Schwung-Bringer eingeschoben, da sich gestern im Wald eine kleine Katastrophe ereignet hatte, deren Nachwirkungen ich dann doch lieber den Fachmann begutachten lassen wollte.
- 10:30 Uhr, genug gefroren, als Eiszapfen zum Schwimmbad gefahren. Unter der Dusche aufgetaut, geschwommen, nochmal heiß geduscht. Danke, Stadtwerke!
- 12:30 Uhr, Aufbruch zum großen Gassi. Mit großem Rucksack, um groß einzukehren, irgendwo, wo’s warm ist.
- 13:30 Uhr, Mittagsmenü in der Menterschwaige. Beilage ist nur lauwarm, ich beschwere mich, denn meine Geduld für falsch Temperiertes ist heute bereits überstrapaziert.
- Nach dem Essen einfach sitzengeblieben, Sachen aus dem Rucksack geholt – Lammfellmatte für Pippa, Laptop für mich – und dort ein bisserl gearbeitet. Kellner spendiert einen Kaffee, als Entschuldigung für das laue Gemüse. Kaffee ist sogar warm.
- 15:00 Uhr, weiter an der Isar entlang. Nachbarin eine WhatsApp geschickt, ob die dämliche Heizung wieder läuft. Nein. Im Keller herrscht Ruhe, antwortet sie. Der Stümper ist vermutlich beim Zigarettenholen, denke ich. Ich warne den Papa vor, dass ich vielleicht heute noch zu Besuch komme.
- 15:30 Uhr, Ankunft im Café Isarfräulein, wo das Dackelfräulein Stammgast ist. Matte und Laptop wieder ausgepackt. Tee bestellt. Dackelfräulein knurrt, weil der Rüde der Cafébesitzerin dauernd lüstern rüberschaut. Das Gezicke beende ich, indem ich verfrüht die Futterbox aus dem Rucksack hole. Hab‘ alles dabei – zur Not können wir über Nacht hier campieren.
- 16:15 Uhr, WhatsApp von der Nachbarin. Die Heizung sei nun lauwarm. Wir packen langsam zusammen. Nochmal 30 Min Fußmarsch bis zum Auto. Dann stehen wir im Stau. Aber mit Sitzheizung. Und Tom-Waits-CD.
- 17:30 Uhr, Ankunft daheim. Die Heizung läuft. Bis der Gatte nachher aus Frankfurt heimkommt, wird’s warm sein in der Bude.
- Richtig was geschafft heute, wirklich.
Manchmal hilft wirklich nur noch Tom Waits. An sich sehr oft. Eigentlich immer. [Ich frage mich nur, was Bruce dazu sagt, dass hier ein Lied von TW verlinkt ist. Aber der hört den sicher auch.]
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Da haben Sie vollumfänglich recht!
In kalten, aufgeschürften, verzweifelten Lebenslagen hilft Tom Waits immer. Und Bruce hört nicht nur Tom Waits, sondern singt ihn auch. Sogar beinahe so gut wie Waits sich selbst singt:
(Wehe, der Link funktioniert nicht!)
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Jö, der Onkel Tom!
Und danke für das Lied!
„Mule Variations“ habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört, was ich bald ändern sollte. Aber dafür habe ich mir traditionell an Weihnachten wieder die „Blue Valentine“ aufgelegt 🙂
@Peter Teuschel: Sicher, der Bruce hört und covert ihn sogar…
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Ja, bitte gerne, wie man bei euch sagt.
Hab’s dem Peter Teuschel schon gesagt, wenn einer unseren Bruce unterschätzt, muss man das ja umgehend klarstellen 🙂 (wie man auch an deinem Kommentar sieht!)
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Leider haben sich unsere Kommentare zeitlich überschnitten 😉 aber in diesem Fall hat das sowieso gepasst 🙂
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Klar, du hattest ja auch denselben Song im Ohr.
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Okay, dann habe ich hier noch was für absolute Spezialisten zum Thema Tom Waits Cover. Vielleicht lesen ja ein paar Kölner mit. Schon ein bisschen älter, wie man an Mode + Haarschnitt unschwer erkennen kann: https://www.youtube.com/watch?v=Ogqmf198yeE
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Awesome stuff! Grandios (Frisur und Klamotte Nebensache)! Kannte ich noch nicht!
Die wenigsten wissen ja überhaupt, dass „Downtown train“ nicht von Rod Stewart, sondern von Tom Waits ist.
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1 Kölner liest hier regelmäßig mit. Der soll das dann mal übersetzen.
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Tom Waits ❤ Passt immer
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