„Leben, leben muss man, meine ich, leben und sonst nichts. So einfach klingt das, und keiner kann’s!“ (Oskar Maria Graf)
Der bayrische Schriftsteller OMG, der Generation „lol & rofl“ vermutlich nur noch unter dem Akronym für die ziemlich überflüssige Exklamation „Oh my God!“ bekannt (und auch nicht zu verwechseln mit der 80er-Jahre-Kombo OMD), wuchs in Berg am Starnberger See auf, von wo aus das Dackelfräulein und ich momentan gern zu ausgedehnten Märschen aufbrechen, um a) möglichst wenigen Rüden zu begegnen und b) unseren Gassihorizont und die Ortskenntnis mal wieder etwas zu erweitern.
Hier kommt man nirgends an Oskar Maria Graf vorbei: Grafstraße, Grafweg, Graf-Geburtshaus, das Bankerl, auf dem er seine erste Zigarette drehte usw.
Mein persönlicher OMG-Tipp ist das OMG-Stüberl, selbst wenn man dafür nach einem bereits zweistündigen Spaziergang am See nochmal tief Luft holen muss, um das steile Strässchen zum oberen Ortsteil von Berg zu erklimmen (erst hier oben erschließt sich dem Wanderer der Ortsname!).
Aber die Tour zuvor ist unvermeidbar, denn merke: Geh nie mit einem nicht ausgepowerten Dackel ins Lokal, pfeif lieber selbst aus dem letzten Loch und erhol dich dann im Lokal (selbstverständlich erst, nachdem du dem Dackel sein Würstchen gegeben hast, das bei jedem längeren Gassi als Proviant mitzuführen ist).
Das Erholen geht im OMG-Stüberl ausgesprochen gut. Und sogar zu eher landkreisuntypischen Preisen, vor allem für die hier gebotene Qualität.
Einmal pro Woche gönne ich mir irgendwo eine Einkehr: Tee oder Kaffee, im Winter eine heiße Schokolade, im Sommer ein Weißbier, manchmal sogar noch „an Zusatzkalorien“, so wie heute.
Man sollte gut sein zu sich. Leben üben. Leben lernen. Leben genießen. Nicht alles auf irgendwann später verschieben. Nicht dass man plötzlich tot ist und vorher keinen Topfenknödel mehr gegessen und dazu in Ruhe einen guten Gedanken gedacht hat.
So geht’s eben jedem mit seinem dreckigen Leben. Zuletzt, wenn man nicht mehr arbeiten kann oder mag, will man nachdenken, und da kommt raus, daß unser ganzes Leben eine hohle Nuß gewesen ist. Und das, verstehst du, das ist ärgerlich. Das können die wenigsten vertragen. Und auf was verfallen sie dann? Auf den Herrgott und die verschiedenen Heiligkeiten. Anders halten sie es nicht mehr aus! (OMG)
Dafür braucht man eher Zeit als Geld. Ich bin meinem Hund dankbar, dass ich mir täglich Zeit nehmen „muss“ und froh, dass meine Lebensumstände das zulassen. Arbeite ich halt wieder bis spät abends.
Die Dichte an heimatlosen Tennisbällen ist in Deutschlands reichstem Landkreis übrigens sensationell hoch.
Aus Berg grüßen herzlich oder für die jüngeren Leser: cu & rok!
Die Kraulquappe und der Balljunkie.
Das Stüberl ist wirklich was Feines, da will ich diesen Sommer auch mal wieder hin und auf Spuren des göttlichen Oskar Maria wandeln 🙂
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Dann vielleicht noch rüber zum Bismarckturm und den Seeblick genießen?! Viel Spaß jedenfalls!
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Der Gedanke, tot umzufallen und vorher keinen Topfenknödel mehr gegessen zu haben, bringt mich um 😳!
Liebe Grüße, Achim
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Ich ahne es… ich glaube, ich bin nimmer jung… oder nimmer SO jung: Wofür steht „rok“?
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Real online kisses.
Das ist so dämlich, dass du dich ruhig weiterhin jung fühlen sollst, auch wenn du’s nicht kanntest (ich hab es auch nur gegoogelt).
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HAHA… ich war kurz davor, ein *LOL* zu tippen 😉
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Warum habe ich nur auf einmal einen riesen Appetit auf Topfenknödel?? 😉 Danke fürs mitnehmen an diesen schönen Ort!
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Tröste dich einfach mit einem Harzer Windbeutel. Der ist eh viel größer (ich hätte gut und gerne noch einen 3. Topfenknödel vertragen).
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Mahlzeit Dir und Deiner Dackeline.-
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🙂
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Recht hast du! Besonders der Satz: Man sollte gut zu sich sein. Den werde ich mir merken. Danke. LG Heike
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Und wo bekomm ich jetzt auf die schnelle Topfenknödel her? 😀 😀 😀
Ich glaub ich sollte mal wirklich den Harz verlassen und runter nach Bayern 😀
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