Gechillt Gelaufen Genossen Gereist Geschwommen Gestaunt

Himmel der Bayern (80): Von überfüllten Gipfeln in den Münchner Hausbergen.

Vormittags 18 Grad, blauweißer Bayernhimmel und ein frischer Wind.

Hochsommer geht anders, aber es ist der perfekte Bergtag für das Dackelfräulein, die ja mit zunehmendem Alter auch zunehmend unter zu warmen Temperaturen leidet, was bereits ab 20 Grad der Fall sein kann.

Der Papa empfiehlt uns beim Frühstück eine Tour auf die Hochalm, vom Kreuther Tal aus. Keine Forststraßen, nur schmale Pfade, alle dackelnaslang ein Bächlein, keine Bergbahn, keine Hütte, also wenig überlaufen.

Ich bewundere ihn für sein präzises Tourengedächtnis, da er doch selbst seit vielen Jahren mit Mr. Parkinson im Tal sitzen muss und keinen Berg mehr betreten kann. Er beschreibt mir exakt, wo wir parken sollen, welcher Pfad der schönste ist, wie der Weg verläuft und welche Aussichten uns unterwegs und oben erwarten.

Kirche von Glashütte im Kreuther Tal.
Perfekte Wegbreite fürs Fräulein.
Herrlicher Weitblick nach Tirol.

Aber er hat nicht alles voraussehen können, der Herr Vater, denn als wir uns der Gipfelkuppe nähern, staunen wir nicht schlecht: Von wegen nichts los da heroben!

Das Gipfelkreuz schon in Sichtweite…
…aber was ist denn das?
Man kann einfach nicht mehr bei gutem Wetter in die Hausberge gehen…
…weil überall so ein Andrang herrscht!

Es ist gar nicht dran zu denken, dass man bei dem Betrieb rund ums Gipfelkreuz seinen Pfotenabdruck und Servus im Gipfelbüchlein hinterlassen könnte. Schade auch.

Dohle über Kuh an Lenggrieser Talblick.

Ich nehme das Fräulein an die Leine und wir suchen uns ein Jausenplätzchen, wo wir ungestörter essen und trinken und nach Tirol rübergucken können.

Rast- und Ruheplätzchen auf der Hochalm.

Zurück zu Tale funkt uns der hübsch Bewimperte an und fragt, ob er mit seiner Hundedame vielleicht spontan auf einen Abendbesuch vorbeikommen dürfe.
Wir freuen uns riesig und lassen den Tag gemeinsam am Hundestrand von Rottach-Egern und in einer Strandbar ausklingen, bis die Sonne im See versinkt und unsere Füße einfach zu kalt werden.

Hundestrand von Rottach-Egern.
Sundowner in der Strandbar.

Wie gesagt, Hochsommer geht anders, aber wir wollen nun wirklich nicht klagen. Es ist schon ein gutes Hundeleben, das wir führen! Drei Tage Staubl_auszeit am Tegernsee bei dem Wetter für schlappe 42€ – danach würde sich manch ein Tourist, der 800 km hierher reist, alle fünf Finger ablecken.

So viel zu gestern, nun noch ein Sprung ins Schwimmbad, kurz an den Hundestrand und danach heimwärts in die Großstadt.

Guten Morgen, Wallberg!

Das war’s dann auch erstmal wieder mit Himmelblau- und Bergbildchen aus der Kurzsommerfrische, ab sofort unterhalten wir Sie wieder mit widerwärtigen Neuigkeiten von den Psocoptera und Lolek & Co..

Bleiben Sie uns trotzdem gewogen und haben Sie einen erfreulichen Tag!

Und sollten Sie coronabedingt oder auch einfach so mal mit oder ohne Hund einen Urlaub am Tegernsee in Erwägung ziehen, scheuen Sie sich bitte nicht und buchen Sie uns als Reiseleitung, mittlerweile kennen wir hier jede Kuchen- und Kacktütenstation und alle Wege zu Land und Wasser sowieso.
Für Stammleser sogar mit Rabatt!

Kleiner Hund auf großer Almwiese.

12 Kommentare zu “Himmel der Bayern (80): Von überfüllten Gipfeln in den Münchner Hausbergen.

  1. Das merke ich mir vor, wenn ich dereinst mal Hund habe – dann kommt eine Buchungsanfrage, ganz bestimmt!

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  2. Tja, nix ois Rindviacha obn am Gipfl … aber dann lieber die vierbeinigen bajuwarischen, als die schwäbischen, die auf zwei Beinen da hochkraxeln … 😉
    Ein lieber Feierabendgruß aus dem sonnigen Home-Office!
    Spike

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    • Da haben wir wirklich nicht schlecht gestaunt, als wir die Rinder da stehen sahen. Hat man ja nicht alle Tage, dass da kein Mensch oben ist, aber lauter Fleckvieh!
      Liebe Mittagsgrüße, back in town!

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      • Fleckvieh? Abgesehen von den zwei, drei mit den weißen Gesichtern scheint mir der Großteil der Herde eher durch unbefleckte Empfängnis zustande gekommen zu sein … 😉

        Nachmittagsgruß bei 33° Außentemperatur …
        Spike

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      • Gut, streng genommen handelt es sich hier natürlich eher um Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, da hast schon recht, dennoch waren sie gefleckt und dürfen daher auch Fleckvieh genannt werden. Wir schreiben hier ja keinen Käse zusammen, nicht mal einen Alm- oder Bergkäse, sondern sehen schon zu, dass alles Hand und Fuß, resp. Horn und Hufe hat, gell!
        Aber ich verstehe auch, dass bei 33°C die Phantasie gern mal überkocht, völlig klar.
        Beste Grüße aus dem schwülwarmen München,
        Die Redaktion.

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      • Ich ahnte schon, daß die Viecher überwiegend schwarz gezüchtet wurden, aber daß sie auch noch Migrationshintergrund haben, hätte ich nicht gedacht … wer oder was hat die armen Tiere von den Niederungen Norddeutschlands hier auf die Münchner Hausberge getrieben?

        Lese grade die Tierchen haben im Rasseschlüssel die Kennung 10 … am Ende hast Du sie da oben getroffen, die „Perfect 10“ … 😉

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      • Habe grad einen kleinen Schwips und kann jetzt nicht darauf antworten. 😎🍺😇

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  3. Kaya Licht

    Wenn ich die Fotos betrachte, spüre ich sofort meine Liebe zu den Bergen wieder – und dann ist es da auch gleich wieder, die Ambivalenz zwischen Hier und Dort. Die Erde hat ja so viele herrliche, fantastische Landschaftsformen. Die Fotos sind wunderschön und wenn ich mir ein Lieblingsfoto erlauben darf – „Perfekte Wegbreite fürs Fräulein“.
    Liebe Grüße vom platten Land an der Nordseeküste, Kaya

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    • Freut mich, dass dich die Fotos gleich auf eine Gedankenreise geschickt haben!
      Und selbstverständlich darfst du dir auch Lieblingsfotos erlauben, erst recht, wenn das Fräulein drauf ist (was ja nicht so schwer ist)…
      Ja, das mit den perfekten Wegbreiten ist eine ernstzunehmende Sache: auf Forststraßen wird sie zur Omi und schlurft gelangweilt hoch, kaum sind wir aber auf einem schmalen Steig, gibt sie Gas und saust vorneweg. Muss man immer bei der Tourplanung berücksichtigen!
      Liebe Grüße aus dem sonnigen München,
      Natascha

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  4. Kaya Licht

    Es ist so schön, wenn man einen Hund hat, der zur Familie gehört. Eine Seele von Hund, sozusagen.
    Liebe Grüße aus dem bewölkten Nordfriesland, Kaya

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