Gehört Gelegen Gelitten Gespürt Gewartet

Song des Tages (67).

Passend zur Nummer 67 dieser Serie ein Song aus dem Jahre 1967:

Und hier dasselbe Lied gleich nochmal, in der für mich relevanteren Version aus dem Jahre 2021:

So eine Maschine hätt‘ ich ja auch mal gern gehabt (oder halt jemanden, der so eine hat), damals, als ich noch blutjung und unversehrt war, mich meist in gitarrespielende Motorradfahrer verliebte, die entweder planlose Zivildienstleistende waren oder Jura oder Medizin studierten (und verlobt oder verheiratet waren), bis auf den einen, der Schreiner und Kajaklehrer gewesen ist, das schönste Bike von allen hatte, am Isarstrand abendfüllend Dylan spielen konnte (aber leider ungebunden bleiben wollte).
Naja, wenigstens hab ich nicht so viele Haare auf den Beinen wie der Kerl in dem Clip, da verteilt sich das Voltarengel auch viel einfacher.

Mit 17 hatte man noch solche Träume.

Der Orthopäde und Unfallchirurg, der gestern mein Knie von allen Seiten durchleuchtete, entließ mich mit der Diagnose Schleimbeutelentzündung (was ja für sich genommen schon widerlich genug klingt) und obendrein der Empfehlung, ich solle vernünftigerweise in den nächsten Wochen nicht auf die Zugspitze steigen, sondern im Flachland flanieren, und bei guter Führung dürfe ich alle 7 Tage mal testen, ob vielleicht ein kleines Läufchen schmerzfrei möglich ist. Aber ein Schwimmbadbesuch zum Rücken- oder Kraulschwimmen, das sei durchaus erlaubt (subversiver Sportmedizinerhumor in Seuchenzeiten).

Der See hat zwischenzeitlich wieder winterliche 6 Grad, vor Anfang Mai ist also nicht mit neoprentauglichen Badetemperaturen zu rechnen.

Frühlingsspaziergang am 7. April.

Deprimierende Aussichten, mal abgesehen von dem wunderbaren Poster aus meinem Geburtssommer, das im Praxisflur gegenüber des Röntgenraumes hing.

Überhaupt: die ganze Bude voll mit schönen Sportbildern. Empathie ist des Orthopäden Sache nicht.

Am besten besuch‘ ich dieser Tage nochmal den Papa und überbrücke dort den Brücken-Lockdown oder was auch immer da in Kürze auf uns zukommt (ich bin sicher, bis zur MPK wird ein klangvoller, neuer Begriff geboren sein), da gäbe es wenigstens einen Liegestuhl mit Bergblick.

Tegernseer Tal am 7. April.

Ihnen noch eine erfreuliche Woche – und bitte stürzen Sie nicht.
Weder in Verzweiflung noch auf ihr Knie.

13 Kommentare zu “Song des Tages (67).

  1. Gute Besserung!

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  2. Ich folgere messerscharf Du trägst den Schleimbeutel aktuell AUF der Kniescheibe, statt irgendwo drunter im Gelenk? Tschuldige, den konnte ich mir nicht verkneifen … auch von mir herzlichst gute Besserung! Eine intra-knochäre Spritze blieb Dir immerhin erspart …
    Und den Liegestuhl vor Benutzung besser mal vom Schnee befreien – und diesen vielleicht ja gleich dann wieder zur Kühlung des lädierten Knies nutzen … 😉

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    • Gut, dass du dir den nicht verkniffen hast, lieber Spike: da hast du nämlich völlig korrekt gefolgert!
      Das ist wieder mal eines der überraschend gelüfteten Geheimnisse aus der Rubrik „Die Frau, das unbekannte Wesen & ihr zartes Knie“ – eine Tatsache, die auch mir unbekannt war.
      Als der Orthopäde mit dem Ultraschall über die schmerzende, eiartige Beule auf meiner Knieschneibe hinweghobelte und dabei in den Monitor guckend was von „Schleimbeutelentzündung“ faselte, hab ich nämlich auch gleich gestutzt und gefragt, seit wann man denn AUF der Kniescheibe sowas hätte, und erntete ein augenzwinkerndes „Sie dürfen mir schon glauben: ich habe in meinen 30 Berufsjahren bereits das eine oder andere Knie gesehen.“ Als ich dann aufs Röntgen wartete (in dem Flur mit dem Poster), hab ich trotzdem sofort gegoogelt, und siehe da:

      Das ist doch ein Ding, oder? Taucht da wie aus dem Nichts noch ein Schleimbeutel auf! Wenn das Pölsterchen ganz übel beschädigt ist, kann man es auch wegoperieren, hörte ich. Brrrr!
      Guten Morgen in die Ortenau, ich bin etwas in Eile, muss noch schnell Duschen bevor hier im Haus das Wasser abgedreht wird, man will ja dem Spülmaschinen-Lieferanten gepflegt die Tür öffnen.

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      • Eigentlich ist der Schleimbeutel doch ein possierliches Tierchen. Wenn es seinen Kopf nach rechts in die Kamera drehte, sähe es aus wie der rote Bruder von der Steinlaus. Wir erinnern uns mit Freude an deinen Blogbeitrag!

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      • Mir war natürlich klar, dass du mental und emotional näher am Zoologen und Loriotologen dran bist als am Mediziner, aber dass die gestrige Niederlage der Bayern dir so zugesetzt hat, dass du auch heute immer noch so dermaßen rot siehst und in dem Schleimbeutelchen einen Verwandten der verschmitzt lächelnden Steinlaus zu erkennen glaubst… – tststs!
        Aber wir wollen weder das eine noch das andere jetzt vertiefen, denn heute wird ja hier am Wasser gearbeitet, sowohl im ganzen Haus als auch in unserer Küche, und wir wissen, was selbst kleinste Pannen diesbezüglich so nach sich ziehen können.
        Trockene Grüße nach Mainhattan und frohes Schaffen fernab der bayerischen Saukälte!

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      • Hauptsache, du hast nicht nah am Wasser gebaut. Ich auch nicht, trotz des ärgerlichen Ergebnisses von gestern Abend.

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  3. Gute Besserung und Heilung!
    LG vom Lu

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  4. Hey, die Maschine steht dir echt gut! Mit 17 hat man noch Träume – aber wer weiß? Mit 66 Jahren … 😘 Nun aber erst mal gute Besserung und ganz liebe Grüße!!

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    • Gute Idee: nach derzeitigem Stand dürfte in 18 Jahren sowohl meine Kniescheibe wieder intakt sein als auch Corona vorüber – dann schmeiß ich mich auf die Harley (Pippas Nachfolgerin und eine Kiste Weißbier im Beiwagen) und bin weg! 🙂
      Liebe Grüße hinauf zu euch!

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