Man tut, was man kann, damit das Dackelfräulein wieder Freude am Leben und an der Bewegung findet, die stark geschrumpfte Wadlmuskulatur sich regeneriert und auch das kleine Köpfchen nicht an der Körbchenkante verkümmert.
Es ist ein Aufraffen, fast jeden Abend aufs Neue: Nach dem Abendessen den inneren Schweinehund Widerstand überwinden, ein Stück rausfahren, um die immer noch angeschlagene Hundedame bei moderaten Temperaturen auszuführen, sie ein bisschen anzuregen und dran zu erinnern, wie fein das Draußensein doch stets gewesen ist, bevor einen dieser doofe Vorderreifen erwischt hat. (Und die gesundheitliche Durststrecke ist noch nicht vorbei: demnächst ist eine OP zu überstehen und bis dahin soll der kleine Hund bestmöglich zu Kräften gekommen sein.)
Macht man eben mal ganz neue Sachen, bastelt aus etwas Strandgut (morscher Ast, Tennisball mit Loch) einen Mast, steckt den in eine Steininsel und lässt das Fräulein ein bisserl werkeln.
Anderthalb Stunden abendliche Aqua-Mental-Reha vergehen so wie im Flug, der Gatte derweil drei Buchten weiter sitzt, Zeitung liest und seine Orthese in den Sonnenuntergang reckt.
Gemeinsamer Sundowner und durch die sommermilde Sonntagnacht wieder zurück in die Stadt. Das Dackelchen ratzt zufrieden auf der Rückbank, weshalb auch Chauffeur und Beifahrer äußerst zufrieden sind – manchmal können die Gleichungen des Glücks so simpel sein.
Andere Menschen haben andere Hobbys. Wir haben einen Hund.
Kraulquappe 
Alles Gute für Pippa. Liebe Grüße, Susanne
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